Kann es sein das mir von zu viel Jod schlecht wird?

Gefragt von: Kaspar Kiefer  |  Letzte Aktualisierung: 25. November 2021
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Nehmen wir mehr Jod auf als nötig, wird dieses im Allgemeinen einfach über die Nieren ausgeschieden. Allerdings kann eine regelmäßige Zufuhr sehr hoher Jodmengen zu Schilddrüsenfunktionsstörungen führen. Schilddrüsenerkrankungen bleiben aufgrund der häufig unspezifischen Symptome oft unentdeckt.

Was passiert wenn man zu viel Jod im Körper hat?

Beim Verzehr sehr großer Jodmengen bildet sich ein messingartiger Geschmack im Mund, und die Speichelbildung nimmt zu. Jod kann den Verdauungstrakt stören und einen Ausschlag hervorrufen.

Wie lange dauert es bis der Körper Jod abgebaut hat?

Bei guter Versorgung kann die Schilddrüse etwa 10 Milligramm (mg) Jod speichern und so den Bedarf für etwa 3-6 Monate decken.

Kann man Jod überdosieren?

Eine übermäßige Jodzufuhr von mehr als 1 Milligramm Jod pro Tag kann zu einer Jod-Überdosierung führen. Eine unverhältnismäßig hohe Jod-Aufnahme mündet in eine Jodvergiftung. Die Zufuhr von 2 bis 3 Gramm reinen Jods kann sogar tödlich enden. Über die Nahrung ist das kaum bis gar nicht möglich.

Soll man zusätzlich Jod einnehmen?

Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Jodzufuhr von 200 Mikrogramm. Die kritische Dosis, ab der noch keine Mangelerscheinungen auftreten, liegt für eine tägliche Aufnahme bei 60 bis 120 Mikrogramm. Anders sieht es bei Kindern, Säuglingen und Schwangeren aus.

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Wann darf man kein Jod zu sich nehmen?

Muss man bei Schilddrüsenerkrankungen Jod meiden? Manchmal schon – das kommt aber auf die Schilddrüsenerkrankung an: Eine Schilddrüsenüberfunktion kann durch eine hohe Jodzufuhr verstärkt werden. Bei Morbus Basedow und bei heißen Knoten sollte man daher darauf achten, keine großen Jodmengen zuzuführen.

Wie viel Jod nimmt man täglich zu sich?

B. Alter und Gesundheitszustand. Zur Deckung des Jodbedarfs empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE, 2015) e.V. altersabhängige Jodzufuhren von 40 bis 80 Mikrogramm pro Tag (μg/Tag) bei Säuglingen, 100 bis 200 μg/Tag bei Kindern unter 15 Jahren und 180 bis 200 μg/Tag bei Jugendlichen und Erwachsenen.

Wie viel Jod ist zu viel?

Die DGE empfiehlt daher Erwachsenen, nicht mehr als 500 Mikrogramm Jod am Tag aufzunehmen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin weist darauf hin, dass diese Menge üblicherweise mit der Nahrung nicht überschritten wird.

Wie gefährlich ist Jod?

Zuviel Jod ist auch schädlich, da es die Schilddrüse überfordern kann, was sich wiederum auf den ganzen Körper auswirkt. So kann es beispielsweise zu einem gestörten Herzrhythmus und zu Gewichtsverlust kommen.

Welche Nebenwirkungen haben Jodtabletten?

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Nach der Einnahme von Jodtabletten können in seltenen Fällen allergische Reaktionen auftreten. Hierzu gehören: Hautausschlag, Jucken und Brennen der Augen, Schnupfen, Reizhusten, Durchfall, Kopfschmerzen, Fieber oder ähnliche Symptome.

Was hemmt die Aufnahme von Jod?

Goitrogene hemmen die Jodaufnahme

Sogenannte Goitrogene beeinflussen zwar nicht die intestinale Absorption, doch verhindern sie die Jodaufnahme in die Schilddrüse. ... Daneben hemmen auch Nitrat, Perchlorat sowie Thiocyanat aus Zigarettenrauch die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse [6].

Was hat Jod mit der Schilddrüse zu tun?

Ohne Jod kein Schilddrüsenhormon. Es wird als Grundstoff für die Produktion der Schilddrüsenhormone benötigt, die unter anderem für die Regulierung von Stoffwechselprozessen verantwortlich sind und das Körper- und Organwachstum anregen.

Was passiert wenn dem Körper Jod fehlt?

Wenn der Körper nur wenig Jod zur Verfügung hat, produziert die Schilddrüse in einem Übermaß Schilddrüsenhormone. Dies kann zur Herausbildung eines Kropfes führen.

Wann muss man Jod einnehmen?

Gerade in hormonellen Umstellungsphasen wie in der Pubertät, in der Schwangerschaft und der Stillzeit sowie in den Wechseljahren braucht der Körper mehr Jod. Dann sollte man zusätzlich mit Jodid-Tabletten vorbeugen.

Wie schädlich ist Jod?

Bei Hashimoto-Thyreoiditis ist Jod eher schädlich

Jod fördert in höherer Dosierung die Antigenpräsentation des Immunsystems sowie rasches Zellwachstum (Proliferation) und die funktionelle Aktivierung von Zellen, welche die Immunprozesse verursachen.

Wieso hilft Jod gegen Strahlung?

Bei einem nuklearen Unfall kann radioaktives Jod freigesetzt werden. Um zu verhindern, dass es sich in der Schilddrüse anreichert, sollte zum richtigen Zeitpunkt nicht-radioaktives Jod in Form einer hochdosierten Tablette aufgenommen werden (sogenannte Jodblockade).

Welches Obst und Gemüse hat Jod?

Jodgehalt auf 100 g:
  • Brokkoli: 14 μg.
  • Spinat: 11 μg.
  • Grünkohl: 10 μg.
  • Fenchel: 5 μg.
  • Erbsen: 4 μg.

Was passiert wenn man zu viel Schilddrüsenhormone zu sich nimmt?

Wird L-Thyroxin zu hoch dosiert, drohen Nebenwirkungen. Meist zeigen sich dann die typischen Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion wie Herzrasen, hoher Blutdruck, Durchfall, Erbrechen und/oder Bauchschmerzen, Angst und Unruhe, starkes Schwitzen oder Fieber.

Wo steckt viel Jod?

Als einzige Lebensmittel enthalten Meeresfrüchte und Seefische nennenswerte Mengen an natürlichem Jod. Milch, Milchprodukte und Eier spielen als Jodlieferanten ebenfalls eine wichtige Rolle, seit das Futter von Milchkühen und Legehennen mit dem Spurenelement angereichert wird.

Wie viel Jod nehmen Japaner?

Auch andere Organe wie das Gehirn, die Brust, die Eierstöcke, die Prostata sind auf eine ausreichende Jodzufuhr angewiesen. Interessant zu wissen: Japaner nehmen bis zu 15 mg Jod! mit ihrer täglichen Ernährung auf, während man bei uns nur die geringe Menge von 180-200 µg täglich empfiehlt.

Wann Jod einnehmen morgens oder abends?

Wer sich morgens matt und antriebslos fühlt, sollte seine Schilddrüsenmedikamente besser am Abend einnehmen. Dazu rät der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI).

Ist Jod gut bei Schilddrüsenunterfunktion?

Warum die Schilddrüse Jod braucht

Die Schilddrüse benötigt Jod für die Hormonproduktion – bei Schilddrüsenunterfunktion ebenso wie bei einer gesunden Schilddrüse. Denn bei Jodmangel kann sich ein Kropf (Jodmangel-Struma) und eben eine Schilddrüsenunterfunktion entwickeln.

In welchem Salz ist kein Jod?

Himalaya-Salz enthält kein Jod. Die meisten Menschen in Deutschland bekommen aber zu wenig Jod, so dass jodiertes Salz für viele die gesündere Variante ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt sogar Speisesalz, das mit Jod und Fluorid angereichert ist.

Wann Jod meiden?

Patienten, die an einer Schilddrüsenüberfunktion leiden, sollten unabhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung große Mengen Jod meiden. In dieser Zeit müssen sie auf Meeresfische, Meeresfrüchte, jodhaltige Mineralwässer, Vitaminpräparate, Fischölprodukte und Nahrungsergänzungsmittel, die Jod enthalten, verzichten.

Wie zeigt sich ein Jodmangel?

Die Unterfunktion der Schilddrüse macht sich auf vielfältige Weise bemerkbar: Müdigkeit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Kälteempfindlichkeit sowie eine fahle, trockene Haut, Verstopfung, Gewichtszunahme bis hin zu psychischen Problemen (Depression) können die Folge sein.

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