Können auch junge Personen ohne Vorerkrankungen schwer an COVID-19 erkranken?
Gefragt von: Helfried Werner | Letzte Aktualisierung: 25. November 2021sternezahl: 4.5/5 (49 sternebewertungen)
Auch jüngere Personen ohne Vorerkrankungen und Kinder können schwer an COVID-19 erkranken oder Spätfolgen erleiden. In der ersten COVID-19-Welle in Deutschland waren insbesondere unter den Fällen in den jüngeren Altersgruppen (0 bis 39 Jahre), die ins Krankenhaus mussten, auch solche ohne bekannte Risikofaktoren.
Häufig gestellte Frage
Falls Sie oder Ihr Kind an COVID-19 erkranken, achten Sie bitte auf folgendes: Sollte sich Ihr Zustand oder der Ihres Kindes nicht während der ersten Woche der COVID-19-Erkrankung verbessern oder sollte es im Verlauf zu einer Verschlechterung kommen, wenden Sie sich unbedingt telefonisch an Ihre Hausarztpraxis bzw. an Ihre Kinderarztpraxis. Benötigen Sie außerhalb der üblichen Sprechzeiten medizinische Hilfe, rufen Sie am besten den ärztlichen Bereitschaftsdienst an unter der Telefonnummer 116 117. In Notfällen (z.B. bei akuter Atemnot) wenden Sie sich an den Notruf 112.
Welche Altersgruppe is besonders gefährdet durch das Coronavirus?
Das Risiko für einen schweren Verlauf ist für bestimmte Personengruppen höher. Das Risiko einer schweren Erkrankung steigt ab 50 bis 60 Jahren stetig mit zunehmenden Alter an.
Wie lange dauert die COVID-19-Inkubationszeit?
Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich fünf bis sechs Tage, kann aber bis zu 14 Tage andauern.
Wie lange ist eine Person mit COVID-19 ansteckend?
Der genaue Zeitraum, in dem eine mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizierte Person andere anstecken kann, ist noch nicht klar festgelegt. Als sicher gilt, dass die Ansteckungsfähigkeit im Zeitraum um den Beginn der Krankheitszeichen am größten ist und dass ein erheblicher Teil der Übertragungen bereits vor dem Auftreten erster Krankheitszeichen erfolgt. Ebenfalls gesichert ist, dass die Ansteckungsfähigkeit in der Regel im Laufe der Erkrankung geringer wird. Bei milder bis moderater Erkrankung ist die Möglichkeit einer Ansteckung anderer nach mehr als zehn Tagen seit Beginn der Krankheitszeichen erheblich reduziert. Bei schweren Erkrankungen und bei Vorliegen einer Immunschwäche können die Betroffenen auch noch deutlich länger ansteckend sein.
Welche Personen sind besonders häufig von einem schweren COVID-19-Verlauf betroffen?
Schwere Verläufe sind eher selten. Sie können auch bei Personen ohne bekannte Vorerkrankung und bei jüngeren Menschen auftreten. Bei folgenden Personengruppen werden schwere Krankheitsverläufe häufiger beobachtet:
- ältere Personen (mit stetig steigendem Risiko für schweren Verlauf ab etwa 50 bis 60 Jahren),
- Männer,
- Raucherinnen und Raucher (schwache wissenschaftliche Datenlage),
- Menschen mit starkem bis sehr starkem Übergewicht,
- Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21),
- Personen mit bestimmten Vorerkrankungen:
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (z. B. koronare Herzerkrankung und Bluthochdruck)
- chronischen Lungenerkrankungen (z. B. COPD)
- chronischen Nieren- und Lebererkrankungen
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Krebserkrankungen
- Schwächung des Immunsystems (z. B. aufgrund einer Erkrankung oder durch Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr schwächen, wie z. B. Cortison).
Jung und schwer krank durch Corona
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Was sind einige der häufigsten Symptome von COVID-19?
COVID-19 ist eine Erkrankung, die in erster Linie die Atemwege befällt. Die häufigsten Symptome ähneln denen anderer Atemwegserkrankungen: Husten, Fieber, Unwohlsein und Müdigkeit.
Welche Menschen haben ein erhöhtes Risiko, gesundheitliche Langzeitfolgen bzw. Long COVID-19 zu entwickeln?
Personen, die schwer an COVID-19 erkrankten, leiden vermutlich häufiger an längerfristigen Symptomen als Personen, die einen milden Verlauf hatten. Allerdings können auch Personen, die nur leicht erkrankt sind, Langzeitfolgen entwickeln.
Bestimmte Faktoren könnten die Entwicklung von Langzeitfolgen begünstigen. Dazu gehören Fettleibigkeit (Adipositas), Vorerkrankungen der Lunge und des Herzens sowie ein hohes Alter. Frauen sind zudem öfter von Erschöpfung betroffen.
Wie lange nach einer Infektion mit COVID-19 können Symptome auftreten?
Symptome treten nach einer Ansteckung zeitversetzt auf (Inkubationszeit). Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich fünf bis sechs Tage, kann aber bis zu 14 Tage andauern.
Kann man für andere ansteckend sein, bevor man COVID-19-Krankheitszeichen entwickelt?
Ja, das ist möglich. Es kann sein, dass sich eine Person mit SARS-CoV-2 ansteckt, noch bevor die Kontaktperson (Virusträger) Symptome entwickelt oder die Krankheit bemerkt. Ein relevanter Anteil der Infektionen erfolgt unbemerkt bereits ein bis zwei Tage, bevor eine infizierte Person Krankheitszeichen aufweist.
Ist man nach einer COVID-19-Genesung immun?
Bei einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 bilden sich Antikörper, die das Virus bekämpfen können, sowie bestimmte Immunzellen, sogenannte T-Zellen. Bei Menschen, die nachweislich eine durch einen PCR-Test bestätigte SARS-CoV-2-Infektion hatten und wieder genesen sind, geht man nach aktuellem Kenntnisstand davon aus, dass sie zumindest teilweise immun sind. Allerdings nimmt die Anzahl der Antikörper mit der Zeit wieder ab (siehe auch Frage „Bei mir wurden Antikörper nachgewiesen. Bedeutet dies, dass ich immun bin und mich und andere nicht mehr anstecken kann?“).
Kann COVID-19 durch Stechmücken übertragen werden?
Für eine Übertragung durch Stechmücken gibt es keine Hinweise.
Was gilt für ungeimpfte?
Ungeimpfte benötigen einen negativen Test aber zum Beispiel auch für den Friseurbesuch, die medizinische Fußpflege, eine standesamtliche Trauung oder eine Beerdigung. Beruflich bedingte Hotelübernachtungen sind für Ungeimpfte ebenfalls noch mit einem negativen Test möglich.
Gibt es eine Therapie bei mit COVID-19 infizierten Personen?
Monoklonale Antikörper als Behandlungsoption für COVID-19-Patienten und -Patientinnen
Monoklonale Antikörper (MAK) können zur frühzeitigen Therapie bei mit SARS-CoV-2 infizierten Personen eingesetzt werden, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben.
Wer kann Booster Impfung bekommen?
Wie die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern beschlossen, kann grundsätzlich jedem eine Booster-Impfung angeboten werden. " Ältere Personen, Menschen mit Vorerkrankungen und medizinisches und pflegerisches Personal " sollten jedoch Vorrang haben.
Welche Krankheitszeichen werden durch COVID-19 ausgelöst?
Als häufigste Krankheitszeichen werden in Deutschland Husten, Fieber und Schnupfen berichtet. Es sind aber auch eine Reihe weiterer Krankheitszeichen wie beispielsweise Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns, Halsschmerzen, Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen sowie allgemeine Schwäche möglich.
Die Krankheitsverläufe sind teilweise unspezifisch, vielfältig und variieren stark.
Welche Folgeerkrankungen kann COVID-19 unter anderem auslösen?
- Erkrankungen der Atemwege: Das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht sehr häufig Infektionen der Atemwege. Daraus kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, die meist in der zweiten Krankheitswoche auftritt und die bis zum Versagen der Atem- und Kreislauffunktion fortschreiten kann.
- Erkrankungen des Nervensystems: Als neurologische Krankheitszeichen wurden Kopfschmerzen, Schwindel und andere Beeinträchtigungen beschrieben, die vermuten lassen, dass das Virus auch das Nervensystem befallen kann. In einzelnen Fällen wurden auch entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, des Gehirns oder der Hirnhaut beobachtet, die möglicherweise mit der SARS-CoV-2-Infektion in Zusammenhang standen.
- Magen-Darm-Beschwerden: Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann auch mit Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfällen und Leberfunktionsstörungen einhergehen.
Wie wird COVID-19 übertragen?
Das Coronavirus SARS-CoV-2 wird im normalen gesellschaftlichen Umgang in der Bevölkerung hauptsächlich über virushaltige Partikel übertragen, die von infizierten Personen vor allem beim Husten und Niesen sowie beim Atmen, Sprechen und Singen freigesetzt werden. Je nach Partikelgröße und Eigenschaften wird zwischen größeren Tröpfchen und kleineren Aerosolen unterschieden. Der Übergang zwischen beiden Formen ist fließend. Während insbesondere größere Tröpfchen schneller zu Boden sinken, können Aerosole auch über längere Zeit in der Luft schweben und sich in geschlossenen Räumen verteilen. Beim Atmen und Sprechen, vor allem bei höherer Lautstärke, werden Aerosole ausgeschieden. Beim Husten und Niesen entstehen zusätzlich deutlich mehr Tröpfchen.
Wo kann ich anrufen wenn ich vermute, dass ich mich mit COVID-19 angesteckt habe?
Wenn Sie die Sorge haben, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben: Wenden Sie sich telefonisch an Ihren Hausarzt oder wählen Sie die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes: 116117.
Was ist ein Impfdurchbruch bei COVID-19?
Trotz vollständiger Impfung können sich Menschen mit dem Coronavirus infizieren und sogar erkranken. Man spricht dann von einem Impfdurchbruch. Je mehr Menschen geimpft sind, umso mehr wächst auch ihr Anteil an den Neuinfektionen.
Wann macht Booster Impfung Sinn?
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Booster-Impfung seit 18. November 2021 generell für Menschen ab 18 Jahren und auch für Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel.
Wie schnell wirkt die Booster Impfung?
So stellte eine Studie fest, dass die dritte Impfung zwölf Tage nach ihrer Verabreichung wirksamer war, als nach vier bis sechs Tagen.
Wann kann man eine COVID-19 Auffrischungsimpfung bekommen?
Grundsätzlich können alle Impfberechtigten nach der Coronavirus-Impfverordnung ihren Impfschutz sechs Monate nach der zweiten Impfung auffrischen lassen. Denn eine Auffrischungsimpfung dient in jedem Fall dazu, den Impfschutz effektiv aufrecht zu erhalten – unabhängig vom Alter oder von Vorerkrankungen.
Wie kann man als Einzelperson gesundheitlichen Langzeitfolgen von COVID-19 vorbeugen?
Hierzu ist noch wenig bekannt. Die beste Möglichkeit ist das Vermeiden einer SARS-CoV-2-Infektion durch entsprechende Schutzmaßnahmen. Die wichtigste Maßnahme ist dabei die Impfung.
Was bedeuten es wenn meine Corona-Warn-App mir 'erhöhtes Risiko' für COVID-19 anzeigt?
Statusanzeige „erhöhtes Risiko“: Die Nutzerin oder der Nutzer wird über ein erhöhtes Infektionsrisiko informiert, da innerhalb der vergangenen 14 Tage Risikobegegnungen mit mindestens einer positiv getesteten Person stattgefunden haben. Die Nutzerin oder der Nutzer wird über Verhaltens- und Hygieneregeln informiert und erhält die Aufforderung, sich möglichst nach Hause zu begeben bzw. zu Hause zu bleiben sowie mit der Hausarztpraxis, dem ärztlichen Bereitschaftsdienst unter Tel. 116117 oder dem Gesundheitsamt telefonisch Kontakt aufzunehmen und das weitere Vorgehen abzustimmen.
Können auch Kinder von gesundheitlichen Langzeitfolgen bzw. Long COVID-19 betroffen sein?
Auch Kinder können von gesundheitlichen Langzeitfolgen nach einer Erkrankung an COVID-19 betroffen sein. Die Symptome können, wie auch bei Erwachsenen, besonders häufig Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Atembeschwerden sein. Weltweit werden die möglichen Langzeitfolgen bei Kindern intensiv untersucht. In Deutschland forscht unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie zu den gesundheitlichen Langzeitfolgen von COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen.
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