Was passiert wenn ein Teil der Erben nicht gefunden wird?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Dorit Krieger B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 19. März 2023
sternezahl: 4.7/5 (28 sternebewertungen)

Was passiert, wenn ein Erbe nicht gefunden wird? Kann ein Erbe nicht gefunden werden, weil er möglicherweise verschollen ist, kann diese Person nach dem Verschollenheitsgesetz für tot erklärt werden. Das Nachlassgericht kann dann ein Aufgebotsverfahren mit dem Ziel der Toderklärung einleiten.

Was passiert wenn man nicht alle Erben angibt?

Neben diesem Straftatbestand kommt bei wissentlich falschen Angaben im Erbscheinsverfahren in aller Regel auch der Tatbestand des Betruges nach § 263 StGB zu Lasten des tatsächlichen Erben in Betracht. Auch hier erwartet einen Straftäter im Regelfall eine Strafandrohung von bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe.

Wie lange muss man nach einem Erben suchen?

Wie lange muss man nach einem Erben suchen? Bislang unbekannte Beteiligte haben eine gesetzliche Frist von sechs Wochen Zeit, sich beim zuständigen Nachlassgericht zu melden nach einer öffentlichen Bekanntmachung zur Erbensuche.

Bin ich verpflichtet Erben zu suchen?

Nachlassgericht ist verpflichtet, Erben zu ermitteln, Erbe muss mitwirken. Das Nachlassgericht hat eine allgemeine Amtsermittlungspflicht, wonach es selber die für die Entscheidung erheblichen Tatsachen von Amts wegen festzustellen hat.

Wie lange kann eine Erbenermittlung dauern?

Die Dauer des Verfahrens kann je nach Umfang sehr variieren. Von 1-10 Jahren ist alles möglich. Die Abwicklung eines durchchnittlich komplexen Ermittlungsfalles dauert etwa 3 Jahre.

10 berühmte Kinder - die entsetzlich geworden sind!

35 verwandte Fragen gefunden

Was tun wenn ein Miterbe blockiert?

Blockiert ein Miterbe die Auseinandersetzung des Nachlasses, liegt es nahe, gerichtlich dagegen vorzugehen. Sie könnten vor dem Gericht eine Klage auf Auseinandersetzung, eine sogenannte Erbauseinandersetzungsklage, erheben. Dieser Weg ist jedoch ein steiniger Weg.

Was kostet eine Erbenermittlung?

Erbenermittler arbeiten in der Regel auf Erfolgsbasis. Üblich sind Erfolgshonorare in Höhe von 15 bis 33 Prozent des Nachlasswertes. Das OLG Naumburg hat in einem Fall bestätigt, dass ein Honorar in Höhe von ca. 33 Prozent angemessen ist.

Sind Erben untereinander Auskunftspflicht?

Kein allgemeiner Auskunftsanspruch unter Miterben

Miterben haben untereinander nicht per se einen Anspruch darauf, dass sie sich gegenseitig Auskünfte erteilen. Das liegt daran, dass jeder Miterbe als Rechtsnachfolger des Verstorbenen alle Möglichkeiten hat, sich bei Dritten die erforderlichen Informationen zu holen.

Wie werden unbekannte Erben ermittelt?

Sind die Erben nicht bekannt, hat das Nachlassgericht diese von Amts wegen zu ermitteln. Zur Sicherung des Nachlasses bestellt das Nachlassgericht einen Nachlasspfleger. Der Nachlasspfleger vertritt die Erben gegenüber den Nachlassgläubigern.

Woher weiß das Nachlassgericht die Erben?

Das Nachlassgericht wird über das Standesamt über den Tod des Erblassers informiert. Es prüft dann, ob eine Testament hinterlegt ist. In diesem Fall muss das Nachlassgericht von sich aus tätig werden und prüfen, wie der Erblasser die Erbfolge geregelt hat.

Wie lange hat man Zeit den Pflicht Erbteil zu fordern?

Den Pflichtteil kann man als enterbter Pflichtteilsberechtigter beliebig lang einfordern. Ist er jedoch verjährt, kann der Erbe die Einrede der Verjährung geltend machen und die Zahlung verweigern. Die Verjährung tritt drei Jahre nach dem Erbfall und der Kenntnis des Enterbten von der Enterbung ein.

Wie lange darf sich das Nachlassgericht Zeit lassen?

Wie viel Zeit sich das Nachlassgericht nach Kenntnis des Todes des Erblassers und nach Vorliegen des Testaments mit der Eröffnung des letzten Willens lassen darf, ist im Gesetz nicht dezidiert vorgegeben.

Was kostet eine Teilungsklage?

Ein entsprechendes Gutachten kostet in der Regel zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Hinzu kommen zwischen 50 und 150 Euro für Antragstellung, Zustellungen sowie Zeitungs- und Internetanzeigen.

Wer prüft den Nachlasswert?

Nachlasswert bei Immobilien & Grundstücken

Damit das Nachlassgericht den Nachlasswert ermitteln & berechnen kann, muss zuvor der genaue Wert der Immobilie oder des Grundstücks bestimmt werden. In der Regel ist dafür das Finanzamt zuständig.

Wer überprüft das Erbe?

Das Nachlassgericht ist für die Ermittlung der Erben und die Erteilung von Erbscheinen und Testamentsvollstreckerzeugnissen zuständig, nicht jedoch für die Ermittlung, was zum Nachlass gehört, und nicht für die Verteilung des Nachlasses unter den Erben oder die Erfüllung von Pflichtteilsansprüchen.

Wird man benachrichtigt wenn man etwas erbt?

Nur wenn ein Testament oder Erbvertrag dem Nachlassgericht vorliegt, werden die darin begünstigten Personen und die gesetzlichen Erben automatisch vom Nachlassgericht benachrichtigt. Liegt dem Nachlassgericht kein Testament oder kein Erbvertrag vor, erhalten Sie keine Post.

Was kostet eine Beratung im Erbfall?

Für eine Beratung kann der Rechtsanwalt höchstens eine Gebühr von 250,00 Euro in Rechnung stellen. Findet nur eine Erstberatung statt, beschränkt sich die Gebühr auf 190,00 Euro. Hinzu kommen jeweils die Auslagenpauschale und die Mehrwertsteuer.

Was dürfen Erben einsehen?

Auf welche Auskünfte haben Erben einen Anspruch? Machen Sie als Erbe Ihren Auskunftsanspruch geltend, können Sie in der Regel ein vollständiges Nachlassverzeichnis verlangen. Dieses sollte sämtliche Aktiva (Grundstücke, Wertpapiere, Kraftfahrzeuge etc.) und Passiva (Erblasserschulden, Bestattungskosten) enthalten.

Haben Miterben Anspruch auf Kontoauszüge?

Gegen Kostenerstattung ist die Bank des Erblassers verpflichtet, nur einem Miterben auch ohne Zustimmung der anderen umfassend Auskunft z.B. über Vorgänge aus der Zeit vor dem Tod des Erblassers zu erteilen und Kontoauszüge zur Verfügung zu stellen.

Kann ein Erbe alleine entscheiden?

Erben können nur mehrheitlich oder sogar nur einstimmig entscheiden. Einfache nachlassbezogene Verwaltungsmaßnahmen können von den Erben mit Stimmenmehrheit beschlossen werden, wirtschaftlich gravierende Entscheidungen und Verfügungen können von den Miterben sogar nur einstimmig in die Wege geleitet werden.

Kann ich als Erbe Kontoauszüge anfordern?

Im Rahmen der Auskunftspflicht ist der Erbe weiter verpflichtet, die Kontoauszüge der Konten des Erblassers über den Zeitraum der vergangenen 10 Jahre vor dessen Tod durchzusehen.

Wer bezahlt den Erbenermittler?

Worauf beruht der Honoraranspruch des Erbenermittlers? Das Honorar des Erbenermittlers wird von den ermittelten Erben gezahlt. Allerdings hat ein gewerblicher Erbenermittler keinerlei gesetzlichen Anspruch auf Vergütung gegenüber dem gefundenen Erben.

Wer bezahlt das Nachlassgericht?

Die Kosten muss grundsätzlich derjenige zahlen, der den Antrag gestellt hat. Stellt die Erbengemeinschaft gemeinsam einen Antrag auf Erteilung des Erbscheins, müssen sich alle an den Kosten beteiligen. Die Gebühren stehen in der Gebührentabelle B zum Gerichts- und Notarkostengesetz.

Wie viel Geld bekommt der Nachlassverwalter?

Als Orientierungspunkt im Sinne von Mindestsätzen können die Vergütungsvorgaben für Berufsvormünder dienen (zwischen 19,50 und 33,50 EUR pro Stunde). Je mehr an nutzbarer Qualifikation, Schwierigkeitsgrad und Umfang hinzukommt, umso höher können die Stundensätze ausfallen.

Was tun wenn ein Erbe nicht unterschreibt?

Weigert sich hier ein Erbe, muss er vor Gericht verklagt werden. Er kann auf Zustimmung zur Auflösung des Kontos verklagt werden. Dabei ist eine genaue Formulierung maßgeblich. Denn ein falscher Klageantrag kann schnell zur Abweisung der Klage führen.

Vorheriger Artikel
Was halten Zahnkronen aus?
Nächster Artikel
Wie kann ich über WLAN Fernsehen?