Wer ist für Gefahrgut verantwortlich?

Gefragt von: Maik Gerlach-Kohl  |  Letzte Aktualisierung: 23. März 2023
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Zu den Pflichten von Gefahrgutbeauftragten gehören u.a.:
Beispiele: Absender, Beförderer, Verlader, Verpacker, Befüller, Fahrzeugführer. Jeder dieser Personengruppen werden nach GGVSEB bestimmte Aufgaben/Pflichten zugeordnet. Wer als Fahrzeugführer zum Einsatz kommt, ist gut als solcher erkennbar.

Welche Behörde ist für Gefahrgut zuständig?

(1) Das Bundesamt für Güterverkehr ist zuständige Behörde für die Entgegennahme der Berichte über Ereignisse mit gefährlichen Gütern nach Unterabschnitt 1.8.5.1 ADR und deren Vorlage an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Wer haftet beim Gefahrguttransport?

Jedenfalls haftet derjenige Beförderer selbst aus § 823 BGB, der angesichts der besonderen Schadensrisiken bei Gefahrguttransporten nicht für eine Auswahl erkennbar zuverlässiger Sub- unternehmer sorgt, diese ausreichend instruiert und kontrolliert.

Wer ist für die Beförderung gefährlicher Güter grundsätzlich verantwortlich?

Grundsätzlich muss jede Person, die mit der Beförderung gefährlicher Güter befasst ist, entsprechend ihrer Verantwortlichkeiten und Funktionen eine Unterweisung über die Bestimmungen erhalten haben, die für die Beförderung dieser Güter gelten.

Wer ist Absender Gefahrgut?

Definition des Absenders gem. ADR und GGVSEB: Das Unternehmen, das selbst oder für einen Dritten gefährliche Güter versendet. Erfolgt die Beförderung auf Grund eines Beförderungsvertrages, gilt als Absender der Absender gemäß diesem Vertrag.

Gefahrgut: Die 1000-Punkte-Regel einfach erklärt!

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Welche Pflichten hat der Beförderer?

Weiter gehört zu den Beförderer Pflichten sicherzustellen, dass Fahrzeuge, Tanks und Feuerlöscher regelmäßig geprüft werden und die Fahrzeuge mit der erforderlichen Ausrüstung (einschließlich Warn tafeln und Großzetteln sowie Mitteln zur Ladungssicherung) ausgestattet sind.

Welche Pflichten hat ein Absender?

Absender im Frachtrecht ist derjenige, der mit einem Frachtführer einen Frachtvertrag abgeschlossen hat. Der Absender muss das zu befördernde Gut verladen und auch entladen. Außerdem muss er dem Frachtführer die Fracht, also das Entgelt für die Transportleistung, bezahlen.

Was fällt alles unter Gefahrgut?

Beispiele für „Gefährliche Güter”:
  • Sprengstoffe, Munition und Feuerwerkskörper.
  • Gase und Gasgemische.
  • entzündbare flüssige und feste Stoffe und Gemische selbstentzündlichen Stoffe.
  • Stoffe, die in Berührung mit Wasser entzündliche Gase entwickeln.
  • entzündend (oxydierend, bzw. ...
  • giftige (toxische) Stoffe.

Wann ist Gefahrgut Gefahrgut?

Gefahrgut sind Stoffe oder Gegenstände, von denen bei der Beförderung oder unsachgemäßer Behandlung Gefahren ausgehen. Transporte, die nicht ausdrücklich erlaubt sind, sind verboten. Dieser Grundsatz im Gefahrgutrecht soll schwerwiegende Unfälle in katastrophalen Ausmaßen für Mensch und Umwelt verhindern.

Was ist die 1000 Punkte Regel?

Transportiert ein Fuhrunternehmen Gefahrgut immer bis max. 1000 Punkte, so kann es auf die im ADR bestimmten Ausrüstungsgegenstände – wie z.B. Schutzbrille, Kanalabdeckung, Orangefarbene Warntafel und Placards (Großzettel) – verzichten.

Was kostet ein Gefahrguttransport?

Üblicherweise werden diese Kosten auf die Kunden, in den meisten Fällen die Versender, umgelegt, sodass bei einigen Firmen Gefahrgutzuschläge zwischen 40 und 60 Euro pro Sendung anfallen können. In der Regel werden die Kosten, wenn Gefahrgut zu versenden ist, von den Transportunternehmen individuell berechnet.

Wer ist nach dem Entladen gefährlicher Güter verpflichtet zu prüfen ob die betreffenden Vorschriften des ADR eingehalten wurden?

1.4.2.3.1 Der Empfänger ist verpflichtet, die Annahme des Gutes nicht ohne zwingenden Grund zu verzögern und nach dem Entladen zu prüfen, dass die ihn betreffenden Vorschriften des ADR eingehalten worden sind.

Welche Begleitpapiere sind beim Gefahrguttransport erforderlich?

Bei jeder Beförderung von Gefahrgut ist ein Beförderungspapier mitzuführen. Dies kann beispielsweise auch in Form eines Lieferscheins, einer Ladeliste oder einer Handelsrechnung sein. Wichtig ist die Vollständigkeit der geforderten Angaben.

Für was steht UN bei Gefahrgut?

Die UN-Nummer, auch Stoffnummer genannt, ist eine von einem Expertenkomitee der Vereinten Nationen festgelegte vierstellige Nummer, die für alle gefährlichen Stoffe und Güter (Gefahrgut) festgelegt wird.

Welches Dokument ist bei Gefahrgut auszufüllen?

Beim Versand von Gefahrgut muss der Absender ein Formular ausfüllen, das als Versendererklärung für Gefahrgut bezeichnet wird. Es bescheinigt, dass die Sendung im Einklang mit der Dangerous Goods Regulations (DGR) der IATA beschriftet, verpackt und deklariert wurde.

Hat jedes Gefahrgut eine UN-Nummer?

Die UN-Nummer ist eine vierstellige Zahl zur Kennzeichnung von Stoffen oder Gegenständen gemäß den UN-Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher Güter. Jedem Gefahrgut ist in den Gefahrgutlisten der Regelwerke sämtlicher Verkehrsträger eine UN-Nummer zugeordnet.

Was ist der Unterschied zwischen Gefahrgut und Gefahrstoff?

Gefahrstoffe sind gefährliche Stoffe, die gelagert oder verwendet werden. Gefahrgut sind gefährliche Güter beim Transport. Die wichtigste Informationsquelle stellt erst einmal das Sicherheitsdatenblatt dar. Dies muss aber mit geltenden Richtlinien abgeglichen werden, sonst drohen bei Verstößen hohe Bußgelder.

Was verdient ein LKW Fahrer für Gefahrgut?

Gehaltsspanne: Gefahrgutfahrer/-in in Deutschland. 38.636 € 3.116 € Bruttogehalt (Median) bei 40 Wochenstunden: 50% der Datensätze liegen über diesem Wert und 50% darunter. 34.377 € 2.772 € (Unteres Quartil) und 43.422 € 3.502 € (Oberes Quartil): 25% der Gehälter liegen jeweils darunter bzw. darüber.

Ist Desinfektionsmittel ein Gefahrgut?

Ja. Desinfektionsmittel gilt beim Paketversand als Gefahrgut. Es enthält einen hohen Anteil Alkohol und ist leicht brennbar, weshalb es als gefährliches Gut zählt.

Ist jeder Gefahrstoff ein Gefahrgut?

Obwohl jedes Gefahrgut ein Gefahrstoff ist, gilt nicht jeder Gefahrstoff als Gefahrgut – den Unterschied macht die Tatsache, ob sich der Stoff im Transport befindet oder nicht. Auf dieser Grundlage gelten nicht nur verschiedene Kennzeichnungen, sondern auch unterschiedliche gesetzliche Voraussetzungen.

Wie viel Gefahrgut darf man transportieren?

Laut TÜV dürfen Privatpersonen nicht mehr als 333 Liter beziehungsweise Kilogramm Gefahrgut transportieren. Bei Benzin und anderen Kraftstoffen liegt die Obergrenze bei 20 Litern und höchstens einem Kanister. Transportieren Sie Spraydosen mit eventuell giftigen Inhalten, sollten es nicht mehr als 20 Kilogramm sein.

Wie erkennt man ein Gefahrgut?

Ein Gefahrgut-Lkw muss an der Vorder- und Rückseite immer durch orangefarbene Warntafeln gekennzeichnet sein. Die Warntafeln werden durch einen schwarzen Balken in zwei Hälften geteilt. Im unteren Teil der Tafel gibt die UN-Nummer das Gefahrgut an (z.B. 1203 für Benzin).

Wann haftet der Absender?

Paragraf 414 HGB

Hat bei der Verursachung der Schäden oder Aufwendungen ein Verhalten des Frachtführers mitgewirkt, so hängen die Verpflichtung zum Ersatz sowie der Umfang des zu leistenden Ersatzes davon ab, inwieweit dieses Verhalten zu den Schäden und Aufwendungen beigetragen hat.

Was ist der Unterschied zwischen Absender und Versender?

Als Absender oder auch Versender bezeichnet man denjenigen, von dem ein Transportgut ausgeht. Der Absender kann die Ware selbst transportieren und zum Empfänger liefern oder einen Transportdienstleister engagieren.

Wer ist zuständig für die Verpackung und Kennzeichnung der Waren?

Handelsgesetzbuch. § 411 Verpackung. Kennzeichnung

Der Absender hat das Gut, soweit dessen Natur unter Berücksichtigung der vereinbarten Beförderung eine Verpackung erfordert, so zu verpacken, daß es vor Verlust und Beschädigung geschützt ist und daß auch dem Frachtführer keine Schäden entstehen.

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