Wer kann eine Betreuung beantragen?

Gefragt von: Hanna Beckmann  |  Letzte Aktualisierung: 2. April 2023
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Den Antrag kann entweder die Person, die selbst Probleme bei der Regelung ihrer Angelegenheiten hat, oder aber eine dritte Person wie zum Beispiel Familienmitglieder, Freunde oder Nachbarn stellen.

Wer kann eine Betreuung einleiten?

Die Einleitung eines Betreuungsverfahrens ist immer ein Schritt, der mit Ängsten und Sorgen für die Betroffenen verbunden sein kann.
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Betreuer kann werden:
  • ein Angehöriger oder Bekannter,
  • ein Mitarbeiter einer Betreuungsbehörde,
  • ein ehrenamtlicher Mitarbeiter eines Betreuungsvereins oder.
  • ein Rechtsanwalt.

Wann kann man jemanden unter Betreuung stellen?

Rechtliche Betreuung bekommen Menschen, die nicht in der Lage sind, für sich selbst zu entscheiden. Das können zum Beispiel Menschen mit einer seelischen oder geistigen Behinderung oder Krankheit sein. Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein.

Wie kann man jemanden unter Betreuung stellen lassen?

Das Betreuungsverfahren kommt durch Antrag der betreuten Person oder durch Anregung durch Dritte in Gang. Das Betreuungsgericht prüft ob die Voraussetzungen vorliegen und wer die Betreuung übernehmen soll und bestellt dann einen oder mehrere Betreuer.

Wer wird als Betreuer bestellt?

Der Betreuer wird auf Antrag des Betroffenen durch das Gericht bestellt. Der gestellte Antrag begrenzt auch die Reichweite der Betreuung. Auch ein Geschäftsunfähiger kann einen diesbezüglichen Antrag stellen (§ 1896 Abs. 1 Satz 2 BGB).

Betreuerbestellung Wie geht das?

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Ist man entmündigt wenn man einen Betreuer hat?

Heute sind Vormundschaftsrecht und Betreuungsrecht getrennt. Die Entmündigung gibt es in Deutschland rechtlich gar nicht mehr.

Wie lange dauert ein Eilantrag auf Betreuung?

Eine so angeordnete Betreuung darf nicht länger als sechs Monate andauern. Lediglich eine Anhörung eines Sachverständigen kann zu einer anschließenden einstweiligen Anordnung führen. Insgesamt darf eine so begründete Betreuung eine maximale Dauer von einem Jahr nicht überschreiten.

Was sind Gründe für eine Betreuung?

Kann ein Volljähriger auf Grund einer psychischen Krankheit oder einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung seine Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht besorgen, so bestellt das Betreuungsgericht auf seinen Antrag oder von Amts wegen für ihn einen Betreuer, § 1896 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch).

Wie bekomme ich einen Betreuer für meine Mutter?

Ehrenamtliche Betreuer werden auf Antrag vom Gericht bestellt. Alle rechtlichen Betreuer werden vom Amtsgericht kontrolliert und müssen mindestens einmal jährlich einen Bericht mit Nachweisen erstellen. Für ihre Tätigkeit bekommen ehrenamtliche Betreuer eine Aufwandsentschädigung.

Wer ordnet eine gesetzliche Betreuung an?

Anordnung einer gesetzlichen Betreuung

Eine Betreuung wird vom Betreuungsgericht angeordnet, wenn der Betroffene infolge einer körperlichen, seelischen oder geistigen Erkrankung nicht in der Lage ist, seine Angelegenheiten selbst zu besorgen.

Welche Voraussetzungen müssen vorliegen damit eine Betreuung angeordnet werden kann?

Wer kann Betreuer werden? Jeder, denn für den gesetzlichen Betreuer gibt es kein bestimmtes Berufsbild, und vor allem, unserer Ansicht nach besonders verheerend: keine bestimmte Ausbildung oder Zulassungsvoraussetzungen. Die einzige Voraussetzung ist der Abschluss einer Haftpflichtversicherung.

Was bekommt ein Betreuer im Monat?

Gehaltsspanne: Rechtliche/-r Betreuer/-in in Deutschland

46.807 € 3.775 € Bruttogehalt (Median) bei 40 Wochenstunden: 50% der Datensätze liegen über diesem Wert und 50% darunter. 42.105 € 3.396 € (Unteres Quartil) und 52.035 € 4.196 € (Oberes Quartil): 25% der Gehälter liegen jeweils darunter bzw. darüber.

Was kostet ein Betreuer im Monat?

Jahresgebühr. Für eine auf Dauer angelegte gesetzliche Betreuung wird ein Mindestbetrag von 200 € pro Jahr festgelegt. Je angefangenen 5.000 €, um die das Vermögen von 25.000 € überschritten wird, werden 10,00 € pro Jahr hinzugerechnet.

Wie läuft das Verfahren um einen Betreuer zu bekommen?

Das Betreuungsverfahren kommt durch Antrag des Betroffenen oder von Amts wegen in Gang. Wenn das Verfahren von Amts wegen eingeleitet werden soll, dann benötigt das Gericht einen Hinweis, dass Handlungsbedarf ist. Man nennt diesen Vorgang "eine Betreuung anregen".

Kann ich anonym eine Betreuung anregen?

Jede*r mündige Bürger*in kann formlos eine rechtliche Betreuung beim Amtsgericht, der örtlichen Betreuungsbehörde oder im Betreuungsverein anregen. Der oder die Betroffene kann sie auch selbst beantragen. Diese Anregung kann auch anonym erfolgen.

Kann ein Betreuer Geld abheben?

Grundsätzlich kann der Betreuer Beträge von einem (nicht gesperrten) Girokonto ohne Genehmigung des Betreuungsgerichts dann abheben, wenn der Kontostand nicht mehr als 3.000 Euro beträgt.

Wie kann ich meine Mutter entmündigen lassen?

Entmündigung bzw.

Eine Betreuung bedarf eines Antrags beim Betreuungsgericht, den die betroffene Person selbst oder eine andere Person stellen kann. Der Antrag wird schriftlich oder mündlich beim Betreuungsgericht eingebracht. Dieses prüft in weiterer Folge die Notwendigkeit einer Betreuung.

Wie werde ich Betreuer für alte Menschen?

Wie werde ich Seniorenbetreuer? Um als Seniorenbetreuer bzw. offiziel als Betreuungskraft gemäß §§ 43b, 53c SGB XI (ehemals § 87b SGB XI) arbeiten zu können, müssen Sie je nach Bildungsträger eine mindestens dreimonatige bis zweijährige (bei Berufsfachschule) Ausbildung absolvieren.

Was bedeutet Betreuung trotz vorsorgevollmacht?

Hat ein Patient im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte einer Person seines Vertrauens eine Vorsorgevollmacht erteilt, steht dies der Fürsorge durch einen vom Gericht bestellten Betreuer grundsätzlich entgegen, es sei denn, der Bevollmächtigte erscheint als ungeeignet. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden.

Wann kann man einen Menschen entmündigen lassen?

Nach § 6 BGB a. F. waren die Gründe für eine Entmündigung Geisteskrankheit, Geistesschwäche, Verschwendung, Trunksucht und Rauschgiftsucht. Hierbei handelt es sich um juristische Begriffe, wie sie heute noch im Strafrecht zur Feststellung der Schuldunfähigkeit einer Person verwendet werden.

Welche Art von Betreuung gibt es?

Arten von Betreuern
  • ehrenamtliche Betreuer, meist Familienangehörige;
  • Berufsbetreuer;
  • Vereinsbetreuer als Angestellte eines Betreuungsvereins und üblicherweise Juristen oder Sozialpädagogen;
  • Behördenbetreuer als Bedienstete der Betreuungsbehörde, früher vor allem im Jugendamt.

Was darf ein Betreuer und was nicht?

Laut § 1896 BGB (1a) kann ein Betreuer nicht gegen Ihren Willen eingesetzt werden. Durch den Einsatz eines Betreuers werden Sie nicht automatisch geschäftsunfähig. Sie dürfen weiterhin wählen, heiraten oder ein Testament verfassen.

Warum schließt eine Vorsorgevollmacht eine Betreuung aus?

Die Vorsorgevollmacht ist rechtsverbindlich und schließt eine gerichtliche Betreuung grundsätzlich aus. Das bedeutet, der oder die Bevollmächtigte sollte Ihr größtes Vertrauen genießen und alle Entscheidungen für Sie voraussichtlich auch so treffen, wie Sie es auch machen würden. Es gibt in diesem Fall keine Kontrolle.

Wann bekommt ein psychisch Kranker einen Betreuer?

“ 4 § 1896 (1) Satz 1 BGB: „Kann ein Volljähriger auf Grund einer psychischen Krankheit oder einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung seine Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht besorgen, so bestellt das Betreuungsgericht auf seinen Antrag oder von Amts wegen für ihn einen Betreuer. “

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