Wie berechnet man die Belastungsgrenze?

Gefragt von: Therese Lutz-Philipp  |  Letzte Aktualisierung: 25. November 2021
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Die Belastungsgrenze liegt bei 2 % der Bruttoeinkünfte zum Lebensunterhalt aller im Haushalt lebenden Personen pro Kalenderjahr. Bei chronisch Kranken liegt die Grenze bei 1 %. Grundlage für die Berechnung ist die Summe Ihrer gesetzlichen Zuzahlungen für Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung.

Welches Einkommen wird bei der zuzahlungsbefreiung angerechnet?

Zu den häufigsten Einnahmen, die wir berücksichtigen müssen, gehören unter anderem: Arbeitsentgelt (Gehalt, Lohn, Ausbildungsgehalt, Verdienst aus Minjiob) Renten und Zusatzrenten jeglicher Art (auch Unfallrenten oder Betriebsrenten) Entgeltersatzleistungen wie Krankengeld, Mutterschaftsgeld oder Arbeitslosengeld.

Wie hoch ist die Belastungsgrenze für chronisch Kranke?

Chronisch kranke Menschen müssen Zuzahlungen nur bis zu einer Belastungsgrenze von einem Prozent ihres Bruttoeinkommens leisten. Laut Gesetz benötigen sie dazu jedes Jahr neu eine ärztliche Bescheinigung über ihren Status.

Wie kann ich mich von der Zuzahlung befreien lassen?

Sie müssen die Zuzahlungsbefreiung bei Ihrer Krankenkasse schriftlich beantragen. Belegen Sie mit Quittungen, dass Sie Ihre persönliche Belastungsgrenze erreicht haben. Hinweis: Für jede Zuzahlung bekommen Sie eine personifizierte Quittung , die Sie aufbewahren sollten.

Sind Rentner von der Zuzahlung befreit?

Genauer: Wenn Sie 2% des Bruttojahreseinkommens für die Zuzahlungen an der medizinischen Versorgung verbrauchen, können Sie von der Zuzahlungsbefreiung Gebrauch machen. Bei chronisch Kranken gilt das schon bei nur 1%.

Zuzahlungen bei gesetzlichen Krankenkassen - wie komme ich zur Befreiung?

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Wann bin ich Zuzahlungsbefreit?

Die Belastungsgrenze liegt bei 2 % der Bruttoeinkünfte zum Lebensunterhalt aller im Haushalt lebenden Personen pro Kalenderjahr. Bei chronisch Kranken liegt die Grenze bei 1 %. Grundlage für die Berechnung ist die Summe Ihrer gesetzlichen Zuzahlungen für Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung.

Welche Belege für zuzahlungsbefreiung?

Neben den Bruttoeinnahmen zum Lebensunterhalt des Versicherten selbst werden auch die Einnahmen anderer im Haushalt lebender Personen berücksichtigt, also zum Beispiel von Ehegatten und von familienversicherten Kindern. Als Nachweis müssen entsprechende Belege wie Lohnabrechnung oder Rentenbescheid vorgelegt werden.

Wie lange kann man rückwirkend ein Antrag auf Zuzahlungsbefreiung?

Stelle bei Deiner Krankenkasse einen Antrag auf Befreiung von Zuzahlungen. Das geht bis zu vier Jahre rückwirkend. Bei einigen Kassen kannst Du bereits vorab einen Betrag in Höhe Deiner persönlichen Zuzahlungsgrenze einzahlen, dann brauchst Du während des Jahres keine Quittungen zu sammeln.

Wann kann ich Medikamenten Befreiung beantragen?

Voraussetzung für die Befreiung ist, dass die finanzielle Belastung zwei Prozent des jährlichen Bruttoeinkommens überschreitet, wobei auch Freibeträge angerechnet werden. Bei chronisch kranken Patienten ist es nur ein Prozent. Kinder und Jugendliche bis zum 18. Geburtstag sind immer zuzahlungsbefreit.

Sind Sozialhilfeempfänger von der Zuzahlung befreit?

Sozialhilfeempfänger sind weder von der Zuzahlung noch von den Mehrkosten befreit. Allerdings gilt für Sozialhilfeempfänger eine besondere Regelung bei der Ermittlung der Belastungsgrenze. Wird die Belastungsgrenze pro Jahr überschritten, kann eine Zuzahlungsbefreiung erwirkt werden.

Wann kann sich ein chronisch Kranker von Zuzahlungen befreien lassen?

Eine Zuzahlungsbefreiung in der gesetzlichen Krankenversicherung ist ab Erreichen der Belastungsgrenze möglich. Diese liegt bei 2 % des Bruttoeinkommens bzw. 1 % bei chronisch Kranken. Ist diese Grenze erreicht, können sich Patienten auf Antrag von weiteren Zuzahlungen für den Rest des Jahres befreien lassen bzw.

Wie hoch ist die Belastungsgrenze bei AOK?

Allgemeine Regelungen für Zuzahlungen

Erwachsene zahlen maximal zwei Prozent ihrer jährlichen Bruttoeinnahmen zu. Für Patienten mit schwerwiegenden chronischen Erkrankungen liegt die Belastungsgrenze bei einem Prozent.

Was für Vorteile habe ich als chronisch Kranker?

Chronisch kranke Menschen können eine Zuzahlungsbefreiung bei ihrer Krankenkasse bereits bei Erreichen einer Belastungsgrenze von 1 % ihres jährlichen Bruttoeinkommens beantragen. Generell liegt die Belastungsgrenze bei 2 % des Bruttoeinkommens, Näheres siehe Zuzahlungsbefreiung Krankenversicherung.

Was zählt zu den Bruttoeinnahmen?

Unter Bruttoeinnahmen zum Lebensunterhalt fallen alle Einnahmen, die zur Bestreitung des Lebensunterhalts bestimmt sind und gegenwärtig zur Verfügung stehen: Das kann Arbeitseinkommen oder Rente sein. Aber auch Miet- und Pachteinnahmen, Abfindungen oder Betriebsrenten zählen dazu.

Wer muss keine Rezeptgebühr bezahlen?

Die Rede ist von der sogenannten Rezeptgebühr. Kinder und Jugendliche sind bis zum 18. Lebensjahr von der Rezeptgebühr befreit; auch Schwangere müssen keinerlei Zuzahlungen leisten, sofern das Medikament in Verbindung mit den Schwangerschaftsbeschwerden steht oder für die Entbindung benötigt wird.

Welche Zuzahlungen werden von der Krankenkasse erstattet?

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten dafür, der Versicherte trägt einen Teil davon als Zuzahlung mit. Versicherte zahlen für jedes verschreibungspflichtige Arzneimittel pro Packung zehn Prozent des Verkaufspreises dazu, höchstens zehn Euro und mindestens fünf Euro.

Sind Schüler von der Zuzahlung befreit?

Kinder und Jugendliche sind immer von der Zuzahlung befreit. Die jährliche Eigenbeteiligung der Versicherten darf zwei Prozent der Bruttoeinnahmen nicht überschreiten. Bei einem Einkommen von 2500 Euro pro Monat sind dies zum Beispiel 600 Euro. ... Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18.

Welche Krankheiten gelten als chronisch krank?

Zu den chronischen Krankheiten, die eine Dauerbehandlung erfordern, können zum Beispiel Diabetes mellitus, Asthma, chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen oder koronare Herzkrankheit gehören.

Kann ich zuzahlungsbefreiung rückwirkend beantragen?

Den Antrag auf Befreiung von den Zuzahlungen können Sie bis zu vier Jahre rückwirkend stellen.

Wie hoch ist der Freibetrag bei zuzahlungsbefreiung?

Damit Sie durch die gesetzlichen Zuzahlungen finanziell nicht unzumutbar belastet werden, müssen Sie pro Jahr nicht mehr als zwei Prozent Ihrer jährlichen Familien-Bruttoeinnahmen zuzahlen. Bei einer schwerwiegenden chronischen Erkrankung liegt die Grenze bei einem Prozent.

Können chronisch Kranke früher in Rente?

Ein Unfall beim Freizeitsport, eine chronische Erkrankung, eine körperlich oder seelisch bedingte, dauerhafte Verminderung der Belastbarkeit: wer das erleidet, hat möglicherweise Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente. Sie kann voll oder teilweise bewilligt werden.

Was sind die häufigsten chronischen Erkrankungen?

Die häufigsten chronischen Krankheiten in Deutschland
  • Rücken-, Gelenks- und Knochenerkrankungen (z.B. Arthrose, rheumatoide Arthritis, Bandscheibenvorfall)
  • Atemwegserkrankungen (z.B. Asthma bronchiale, COPD, Bronchitis)
  • Diabetes mellitus (Typ1 und viel häufiger Typ 2)

Ist eine Allergie eine chronische Krankheit?

Allergien haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Auch im Kindesalter gehören sie inzwischen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen.

Wie bekomme ich von der AOK Geld zurück?

Versicherte können anstelle der gewohnten Abrechnung von medizinischen Leistungen über ihre AOK-Versichertenkarte die Kostenerstattung wählen. Der behandelnde Arzt oder andere Leistungserbringer stellen Ihnen dann – wie bei Privatpatienten – Rechnungen aus. Sie können Privatsprechstunden wahrnehmen.

Wie hoch ist der Festzuschuss bei Zahnersatz AOK?

Der Festzuschuss wurde von 50 auf 60 Prozent der Kosten für die Regelversorgung erhöht. Bei erbrachter Vorsorge in den vorangegangenen fünf Jahren steigt der Anteil auf 70 Prozent. Haben die Versicherten ihr Bonusheft in den vergangenen zehn Jahren lückenlos gepflegt, erhalten sie 75 Prozent.

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