Wie lange strahlt man nach einer radiojodtherapie?

Gefragt von: Marija Naumann-Schiller  |  Letzte Aktualisierung: 25. November 2021
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Es handelt sich um die radioaktive Variante von Jod. Der Körper kann nicht unterscheiden, ob es sich um eine radioaktive Form von Jod oder um eine nicht radioaktive Form handelt. Die Halbwertszeit von Jod-131 beträgt nur acht Tage.

Wie lange Quarantäne nach Radiojodtherapie?

Der stationäre Aufenthalt dauert in der Regel zwei bis sechs Tage. Die Patienten befinden sich in dieser Zeit in „Quarantäne“, weil sie in ihren Ausscheidungen und ihrer Atemluft noch mindestens 48 Stunden nach Einnahme der Kapsel Radioaktivität abgeben.

Wie verhalte ich mich nach einer Radiojodtherapie?

Nach der Entlassung aus der Radiojodtherapie müssen die Patienten keine besonderen Auflagen erfüllen. Sie sollten in den ersten ein bis zwei Wochen nach der Radiojodtherapie einen längeren und engen Kontakt mit Schwangeren und kleineren Kindern, die eine besondere Strahlenempfindlichkeit haben, meiden.

Wann Entlassung nach Radiojodtherapie?

Patienten können entlassen werden, wenn nicht zu erwarten ist, daß die effektive Dosis für Personen aus der Umgebung des Patienten 1 mSv pro Jahr übersteigt. Die Entlassungsak- tivität soll demzufolge nicht höher als 250 MBq sein. Dies entspricht einer Dosisleistung von 3,5 µSv/h in etwa 2 m Abstand.

Wie lange kein Kontakt zu Kindern nach Szintigraphie?

Auch wenn die radioaktiven Substanzen im Körper rasch zerfallen, sollte aus Sicherheitsgründen enger körperlicher Kontakt zu Schwangeren, Stillenden und Kleinkindern bis zu zwei Stunden nach Untersuchungsende vermieden werden. Gegenüber anderen Personen sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen notwendig.

Radiojod in der Nuklearmedizin - mit Warp-Antrieb durch die Therapie

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Wie lange strahlt man nach Szintigraphie?

Nach der Untersuchung informiert Sie der Arzt persönlich über die Befunde. Innerhalb der nächsten 24 Stunden nach der Untersuchung strahlt Ihr Körper in alle Richtungen noch Radioaktivität aus, wobei die Intensität der radioaktiven Strahlung nach und nach abnimmt.

Wie lange Abstand nach Szintigraphie?

Wir empfehlen sicherheitshalber dennoch, in den ersten Stunden nach unserer Untersuchung zu Schwangeren, Säuglingen oder Kleinkindern wegen deren besonders hoher Strahlenempfindlichkeit einen gewissen Abstand (ca. 2 m) zu halten.

Wie schnell baut sich Jod ab?

Bei guter Versorgung kann die Schilddrüse etwa 10 Milligramm (mg) Jod speichern und so den Bedarf für etwa 3-6 Monate decken.

Welche Nebenwirkungen hat eine Radiojodtherapie?

Darüber hinaus kann es durch die Gabe von Radiojod selten zu einer Schädigung der Speicheldrüsen kommen die mit Mundtrockenheit einhergeht. Ebenfalls selten ist eine zeitlich limitierte Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis), welche sich durch Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen äußern kann.

Wann kann man nach einer Radiojodtherapie schwanger werden?

Im Anschluss der Behandlung können Frauen grundsätzlich wieder schwanger werden. Nach der letzten Radiojodtherapie sollten Frauen mit Kinderwunsch allerdings sechs bis zwölf Monate bis zu einer Schwangerschaft warten. Männern wird empfohlen, etwa vier Monate zu warten.

Wie lange dauert es bis radiojodtherapie wirkt?

Die Radiojodtherapie wirkt im Unterschied zur Operation nicht sofort, sondern durch Schrumpfung des Gewebes allmählich innerhalb einiger Wochen. Bei Schwangeren darf keine Radiojodtherapie erfolgen; eine Schwangerschaft soll für 6 Monate nach Radiojodtherapie vermieden werden.

Was darf man vor einer radiojodtherapie essen?

Die stationäre Aufnahme

Sie können zu Hause noch ausreichend frühstücken und sollten Ihre gewohnten Medikamente einnehmen. Sollten Sie im Ausnahmefall nüchtern bleiben müssen, werden Sie vom zuständigen Arzt informiert. Vor der Therapie erhalten Sie zum Mittagessen ein leichtes Essen in Form von Suppe und Dessert.

Wie lange Halsschmerzen nach radiojodtherapie?

Die Behandlung ist gut verträglich und macht in der Regel keine spürbaren Nebenwirkungen. Wenige Patienten bemerken leichte Halsschmerzen, die dann aber nach wenigen Tagen verschwinden.

Wie lange ist man radioaktiv?

Szintigraphie an der Schilddrüse

Zur Untersuchung der Schilddrüse setzen Ärzte am häufigsten die Jod- oder Technetium-Szintigraphie ein. Dazu spritzen sie radioaktiv markiertes Jod oder Technetium in die Vene des Patienten.

Was passiert bei der Radiojodtherapie?

Die Radiojodtherapie macht es sich zunutze, dass die Schilddrüse zur Produktion von Schilddrüsenhormonen Jod braucht. Dieses Jod stammt aus der Nahrung und wird von der Schilddrüse aus dem Blut aufgenommen. Die Jodaufnahme erfolgt Funktionsabhängig.

Was ist besser Radiojodtherapie oder OP?

Ärzte beurteilen die Wirksamkeit beider Methoden gleich gut. Mit einer Radiojodtherapie wird Schilddrüsengewebe zerstört, das einen erhöhten Hormonstoffwechsel hat. Dafür wird dem Patienten radioaktives Jod verabreicht. Wegen der Strahlung bleibt er für bis zu fünf Tage in einem isolierten Zimmer im Krankenhaus.

Wo wird eine Radiojodtherapie durchgeführt?

Als Radiojodtherapie bezeichnet man die örtliche Bestrahlung der Schilddrüse durch radioaktive Jodmoleküle. Sie wird häufig bei Schilddrüsenkrebs und krankhafter Überaktivität der Schilddrüse angewendet.

Wo kann ich eine Radiojodtherapie machen?

Die Radiojodtherapie kann manchmal ambulant erfolgen, meist wird sie in spezialisierten Kliniken auf einer nuklearmedizinischen Bettenstation durchgeführt.

Ist eine Radiojodtherapie eine Chemotherapie?

Die Chemotherapie wird z.B. bei Patienten eingesetzt, die durch eine Operation nicht mehr geheilt werden können und bei denen eine Radiojodtherapie nicht möglich oder nicht sinnvoll ist. Die Dauer der Chemotherapie richtet sich nach der individuellen Verträglichkeit.

Was passiert wenn man zu viel Jod im Körper hat?

Beim Verzehr sehr großer Jodmengen bildet sich ein messingartiger Geschmack im Mund, und die Speichelbildung nimmt zu. Jod kann den Verdauungstrakt stören und einen Ausschlag hervorrufen.

Wie wird Jod ausgeschieden?

Die Schilddrüse speichert das aufgenommene Jod bis zu einer bestimmten Menge. Überschüssiges Jod wird über die Nieren ausgeschieden.

Kann man zu viel Jod zu sich nehmen?

Nehmen wir mehr Jod auf als nötig, wird dieses im Allgemeinen einfach über die Nieren ausgeschieden. Allerdings kann eine regelmäßige Zufuhr sehr hoher Jodmengen zu Schilddrüsenfunktionsstörungen führen. Schilddrüsenerkrankungen bleiben aufgrund der häufig unspezifischen Symptome oft unentdeckt.

Was ist nach einer Szintigraphie zu beachten?

Nach einer Szintigrafie ist es wichtig, dass der Körper den radioaktiven Stoff schnell wieder ausscheidet, um die Strahlenbelastung zu reduzieren. Das Radionuklid wird hauptsächlich über die Niere ausgeschieden. Deshalb sollten Sie nach der Szintigrafie viel trinken und häufig zur Toilette gehen.

Wie lange dauert es bis Kontrastmittel aus dem Körper ist?

Wo bleibt das Kontrastmittel? Das Kontrastmittel in der Blutbahn wird innerhalb von 15-30 Minuten über die Nieren ausgeschieden. Problematisch kann es werden, wenn die Nierenfunktion gestört ist. Das einfachste Zeichen hierfür ist ein veränderter Laborwert, der sogenannte Kreatininwert.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung bei einer Szintigraphie?

Gemittelt über alle durchgeführten Untersuchungen betrug die mittlere effektive Dosis pro Untersuchung 2,3 mSv (ohne Berücksichtigung der CT bei PET/CT-Untersuchungen). Die am häufigsten angewendete Schilddrüsenszintigraphie weist eine recht niedrige effektive Dosis von durchschnittlich 0,9 mSv pro Untersuchung auf.

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