Wie oft darf der Bauer Gülle fahren?

Gefragt von: Hartmut Grimm  |  Letzte Aktualisierung: 10. März 2023
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„Das Gülle-Problem ist gar nicht akut“, sagt Lind. Denn in der Regel würde nur ein Mal im Jahr – maximal zwei Mal – Gülle auf die Felder aufgebracht. „Die Gülle wird dann auch direkt in den Boden eingearbeitet.

Wann dürfen die Bauern Gülle ausfahren?

Seit 2021 dauert die Sperrfrist in den roten Gebieten auf Dauergrünland, Grünland und Ackerland mit mehrjährigem Feldfutterbau einen Monat länger und beginnt für Gülle bereits am 1. Oktober und dauert bis 31. Januar.

Was passiert bei zu viel Gülle?

Wird zu viel Gülle auf dem Feld ausgebracht, hat das gravierende Konsequenzen. So dringt immer mehr Gülle ins Grundwasser ein, wodurch der Nitratgehalt des Wassers ansteigt. In vielen Regionen wird der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Grundwasser um ein Vielfaches überschritten.

Wann ist Güllesilvester 2022?

Ab dem 01. Februar dürfen die Landwirte wieder Gülle ausbringen. Neuste Technik und die bestmögliche Bodenschonung stehen dabei im Fokus. Besonders bei feuchten Böden sorgen die neuesten Floationreifen und die hochentwickelte VF Technologie für eine höchstmögliche Schonung der Böden.

Wer kontrolliert die gülleausbringung?

Für die Kontrolle sind die Landesbehörden zuständig, also Landwirtschaftskammern, Landesämter und lokale Landwirtschaftsämter, je nach Bundesland. Die Aufzeichnungen müssen bei Kontrollen dort vorgelegt werden. Sie werden dem zuvor festgehaltenen Düngebedarf gegenübergestellt.

Bauer fährt Gülle

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Wie oft darf eine Wiese mit Gülle gedüngt werden?

Insgesamt darf nur so viel Gülle ausgebracht werden, wie die Pflanzen an Nährstoffen aufnehmen können. Dies ist gesetzlich über die sogenannte „Gute fachliche Praxis“ in der Landwirtschaft geregelt.

Warum fahren Bauern nachts Gülle?

Die nächtlichen Aktivitäten der Landwirtinnen und Landwirte auf den Feldern haben gute Gründe. Insektenschutz ist einer davon. "Landwirte, die nachts auf dem Acker sind, machen nichts Verbotenes.

Wie lange darf ich Gülle fahren?

Diese Düngung darf nur bis zum 1. Oktober aufgebracht werden. Ab Herbst 2021 wird der Gülleeinsatz auf Flächen in nitratsensiblen Gebieten im Herbst weiter eingeschränkt. Eine Güllegabe ist nach der Hauptfruchternte dann nur noch zu Zwischenfrüchten mit Futternutzung zulässig.

Wie lange stinkt Gülle auf dem Feld?

Keine Ordnungswidrigkeit. Bisher schreibt die Düngeverordnung vor, dass Gülle auf unbestellten Ackerflächen innerhalb von vier Stunden eingearbeitet werden muss, um die Geruchsbelastung zu minimieren.

Wie lange darf man noch mit Prallteller Gülle fahren?

Neuregelung der Düngung nach der neuen Düngeverordnung

Landwirte dürfen Schwenkverteiler und Prallteller ab 2020 nicht mehr auf bestelltem Acker einsetzen. Das Gleiche gilt ab 2025 für Feldfutterbau und Grünland.

Warum muss man Gülle umrühren?

Gülle neigt während der Lagerung zur Schwimmdeckenbildung. Um eine vollständige Entleerung der Behälter zu ermöglichen sowie eine gleichmäßige Nährstoffverteilung im Behälter und später auf dem Acker zu erreichen, muss im Vorfeld gerührt werden.

Warum stinkt Gülle so?

Gülle setzt vornehmlich vier Gase frei: Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Ammoniak (NH3) und Schwefelwasserstoff (SH2). Den für die meisten Menschen unangenehmen Geruch bei der Gülleausbringung verursachen vor allem der Schwefelwasserstoff sowie die leicht flüchtigen organischen Substanzen.

Warum ist Mist besser als Gülle?

Ich würde vermuten, dass Festmist vom Misthaufen einen höheren Düngerwert hat als Gülle und gleichzeitig umweltverträglicher ist, weil er weniger Methan und CO2 freisetzt und eine geringere Nitratbelastung verursacht.

Wie lange darf man Gülle fahren 2022?

Gülle und Mist oder Klärschlamm, sondern auch die mineralischen Dünger. In den mit Nitrat belasteten Gebieten (sogenanntes "rotes Gebiet") sind gesonderte Sperrfristen zu beachten. Auf Ackerland beginnt die Sperrfrist generell nach der Ernte der letzten Hauptfrucht und dauert bis einschließlich 31. Januar.

Was darf ein Landwirt nicht?

Rechtlich gilt: Das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) schreibt zu bestimmten Zeiten Lärmgrenzwerte vor. Von 22 bis 6 Uhr herrscht Nachtruhe. An Sonn- und Feiertagen dürfen lärmintensive Arbeiten nicht ausgeführt werden. Samstag ist hingegen ein normaler Werktag.

Bei welchem Wetter darf Gülle fahren?

Grundsätzlich sind Gülle und Gärreste möglichst bei feucht-kühler Witterung auszubringen. Bei hohen Temperaturen muss die Gülle sofort eingearbeitet werden, da sonst Ammoniakverluste drohen. Die gasförmigen Verluste sind dabei laut LWK Niedersachsen in den ersten Stunden nach der Ausbringung am höchsten.

Kann man bei Regen Gülle fahren?

Die ideale Zeit zum Düngen mit Gülle ist laut Hofmann trübes, regnerisches Wetter. Landwirte, die trotzdem bei großer Hitze Gülle fahren, spekulieren vielleicht auf ein Gewitter, bei dem der Regen den Dünger schneller im Boden einarbeitet.

Was neutralisiert Gülle?

Gegen (Gülle-)Geruch. Ein weiteres Allheilmittel: Kaffeesatz. Hände, die nach Gülle stinken, zuerst mit Kaffeesatz einreiben und dann mit Seife waschen.

Was tun gegen Güllegestank?

Es gibt bisher verschiedene Ansätze, die Geruchsemissionen von Viehställen zu mindern oder Gülle von ihrem Gestank zu befreien. Ansetzen kann man schon bei der Fütterung. Enthält die Schweinekost wenig Rohprotein oder säuert man sie durch bestimmte Futterzusätze an, entsteht weniger Harnstoff im Urin der Tiere.

Wie lange darf man abends Gülle fahren?

Zum „Schutz der Nachtruhe“ sind in den meisten Bundesländern lärmende Betätigungen von 22 bis 6 Uhr verboten. Ausnahmen gelten wieder für Ernte- und Bestellarbeiten: Diese dürfen schon um 5 Uhr und damit eine Stunde früher beginnen und mit 23 Uhr eine Stunde später enden.

Warum Gülle vor Regen?

Gülle wird weggewaschen

«Wird Gülle auf trockenem Boden ausgetragen, kann dieser die Nährstoffe nicht aufnehmen. Vielmehr wird die Gülle beim nächsten Regen weggespült und gelangt in nahe Gewässer», so Fravi. Damit die Nährstoffe aufgenommen werden können, sollte der Boden zumindest angefeuchtet sein.

Wann wirkt Gülle am besten?

Der organisch gebundene N muss erst im Laufe der Vegetation mineralisiert werden. Bei einer Bodentemperatur von 5 Grad Celsius ist erst ca. die Hälfte des NH4-N binnen 6 Wochen zum Nitrat umgebaut.

Haben Bauern Sonderrechte?

Gemeinhin sind sie bekannt, die „Sonderrechte“ für Landwirte. So dürfen Bauern etwa an Sonn- und Feiertagen ihrer Arbeit nachgehen – und mit ihren teils überdimensionalen und sehr lauten Gerätschaften die Felder bearbeiten.

Wie schnell muss die Gülle eingearbeitet werden?

Auf unbestelltem Ackerland muss die Gülle innerhalb von 4 Stunden eingearbeitet werden. In manchen Regionen, besonders den roten Gebieten wurde die Frist auf eine Stunde verringert. Neu ist ab dieser Saison, dass die Ausbringung auf gefrorenem Boden generell verboten ist.

Warum pflügen Landwirte nicht in der Nacht?

Nur ein geringer Teil der Samen, die so den nötigen Lichtimpuls erhalten, liegt nach dem Pflügen auf der Erde. Der weitaus größere Teil verschwindet wieder im Boden. Würde der Bauer nachts pflügen, würden diese Samen nicht keimen.

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